ROC in Pitea

Race of Champions – in einem Rennauto mit Sebastian Vettel

Kurz vor Weihnachten bin ich auf eine Spendengala in Dortmund eingeladen worden. Es war meine erste Spendengala dieser Art und ich hatte keine Erwartungen. Bewaffnet mit etwas Bargeld, mit dem ich geplant hab, etwas Nettes für den guten Zweck zu ersteigern, bin ich hin gegangen und hab das wunderbare Menü genossen.

Kinderlachen ist ein Verein, der sich um Kinder kümmert, die es am meisten brauchen. Von einfachen Dingen des Alltags wie ein Bett oder einem Fußballtrikot bis zu Veranstaltungen, an denen Kinder einfach einen schönen Tag verbringen können, ist alles mit dabei. Unterstützt wird der Verein von vielen Unternehmen und bekannten Persönlichkeiten aus Politik, Wirtschaft und der Unterhaltungsbranche. Mehr über Kinderlachen findest Du auf: Kinderlachen.de

Schon etwas später am Abend, nachdem ich bei der ersten Auktion aufgeben musste, fand die folgende Auktion meine Aufmerksamkeit.


Es ging darum, bei ROC – Race of Champions – im Norden von Schweden mit einem Top-Rennfahrer (Sebastian Vettel in meinem Fall) in einem echten Rennen neben ihm im Auto zu sitzen, während er das Rennen fährt.

Es ist das einzige Rennen der Welt, an dem nur die besten Fahrer aus unterschiedlichen Rennserien gegeneinander antreten und einen Copiloten mit dabeihaben.

Ein Ticket dafür kann man nicht kaufen – es ist also ein Einzigartiges Erlebnis und das hier die einmalige Chance, diesen Platz zu besetzen. Genau mein Ding… ich hatte sofort eine Zahl im Kopf, wie weit ich gehen würde… aber schau Dir das Video, das ich etwas zurechtgeschnitten habe, selbst an:

 

 

Mein Mitbieter, Mirco,  war ein sehr cooler Typ, mit dem ich mich zum Hinflug verabredet hab. Ein guter Freund von mir – ein großer Fan von ROC – klinkte sich auch noch mit ein und so flogen wir im 4. Februar nach Luela in den hohen Norden von Schweden.

Wir wurden im Hotel untergebracht, wo auch alle Fahrer waren, und so haben wir am Vorabend gleich Mika Häkkinen, David Coulthard, Mick Schumacher und seine Mutter, Sebastian Loew und einige andere Fahrer getroffen und mit ihnen auf ein Bier angestoßen.

Generell hat man sehr oft und viel angestoßen, weil es an diesem Ort neben den Rennen unter Tags einfach rein gar nichts anderes zu tun gab.

Bierchen mit David

Wer dort oben wohnt ist echt weit weg von allem, was irgendwie eine Abwechslung im Leben wäre. Erst habe ich mich gewundert, wo die ganzen Zuschauer herkommen – ich hatte nirgendwo so große Siedlungen gesehen. Man hat uns dann erklärt, dass es hier oben ROC und Rally im Sommer gibt, was praktisch die gesellschaftlichen Highlights des Jahres sind, für die alle Zuseher zum Teil sehr weit anreisen.

Seb

Während ich im Fahrerlager das Rennen im warmen Wohnzimmer beobachten konnte, standen die Leute da draußen über 7 Stunden lang mit dem eiskalten Wind im Gesicht und jubelten ihren Favoriten zu. Das war echt beeindruckend – mir ist nach einer halben Stunde die Nase fast abefrohren…

Ich war am 2. Renntag an der Reihe. Es war alles sehr hektisch hinter den Kulissen aber der Fahrer mit der besten Leistungssteigerung in der Rennzeit war Sebastian Vettel und er war auf dem Weg ins Finale gegen Sebastian Loew – wohl einer der besten Ralleyfahrer aller Zeiten.

Race with Vettel

Wir hüpften in unseren Solaris – ein echt cooles Gefährt! Sebastian Vettel hatte sichtlich Spaß, als wir bei den Fans vorbeifuhren – er winkte und hupte und die Menge tobte.

3-2-1 Los… was soll ich jetzt schreiben? sagen wir so: Es ging alles sehr… sehr schnell – nix anderes darf man erwarten, wenn man mit so einem Fahrer in einem Auto sitzt.

Man wird da schnell kleinlaut – auch wenn man selber ab und zu in einem Rennauto sitzt und glaubt, ein wenig davon zu verstehen. Nur wenn so jemand das Gaspedal bedient und die Bremsen so präzise einsetzt, dass man sich in jeder Kurve wundert, wie das möglich ist, wird einem schnell klar, was für ein Talent neben einem sitzt!

Der andere Sebastian war dann aber doch einen Tick schneller. Er hatte den Untergrund einfach etwas besser im Griff – was nicht weit hergeholt ist, da er Rallyfahrer mit extrem viel Erfahrung ist – aber für mich war es ein großartiges Erlebnis, das ich immer in Erinnerung behalten werde.

Das Spezielle an dem gesamten Erlebnis war, dass die Fahrer mit ihren Familien da waren und es sehr familiär abging. Wir verbrachten 2 ganze Tage und die Abende mit dem besten Rennfahrer ihrer Serie zusammen, hatten coole Gespräche und jubelten mit ihnen zusammen vor dem Fernseher und schon am 2. Tag begrüßte man sich, als würde man sich schon lange kennen.

Damit aber nicht genug… zuschauen und mitfahren ist Eines – selber fahren was Anderes!

Wenn man Blut geleckt hat, will man es wissen… und ich wollte es wissen!

Am nächsten Tag standen alle Fahrzeuge noch da. Es lag also sehr nahe, dass wir all diese verschiedenen Rennfahrzeuge selbst testen und ein paar Runden drehen.

fun

 

Auch das ist ROC – so etwas gibt es nur hier. Junge Rennfahrer zeigten uns die Strecke, auf was man achten musste und wir drehten Runde um Runde. Am Nachmittag ließ man uns dann allein auf die Strecke und wir konnten uns mit den Solaris und den Rallyautos richtig austoben.

 

Als Sahnehäubchen durften wir dann noch mit dem Audi T1 als Beifahrer mit einem pensionierten Rallyefahrer ein paar Runden drehen. Dass er schon in Pension war, hab ich zumindest nicht gemerkt… es ist mir heute noch ein Rätsel, wie er es schaffte, dieses 1000PS Monster so abartig schnell um die Kurven zu bringen, ohne die Kontrolle zu verlieren.

Audi

 

Insgesamt war es ein absolut einzigartiges Wochenende mit allem, was man sich nur wünschen kann, wenn man eine Passion für Motorsport hat.

 

Helme

 

Bedanken möchte ich mich bei Kinderlachen für die Einladung und Frederick – dem Veranstalter von ROC sowie Vivien, die alles für uns organisiert hat.

 

Finale